Größte Seilbahnübung mit 290 Teilnehmern

2008-11-08 09:00 von Wolfgang Rinner

Bericht von LM Herbert Buchgraber / Pressebeauftragter Abschnitt 2 BFVGU

Seilbahnübung


Eine großangelegte Rettungsaktion bei der Schöckelseilbahn erfolgte am Samstag, den 8. November 2008 in St. Radegund. Mehr als 145 Rettungskräfte von mehreren Einsatzorganisationen waren damit beschäftigt, 146 in den Gondeln eingeschlossene Fahrgäste zu befreien. Ausgangspunkt dieser Übung war die Annahme eines technischen Defektes an der Seilbahn.

Am Samstag, den 8. November um 09:16 Uhr wurde vom Betriebsleiter der Seilbahn, Herrn Josef Mairold, aufgrund eines technischen Defekts (Bruch des Hauptgetriebes) an der Seilbahn das „Halt der Bahn“ verfügt. Zu diesem Zeitpunkt waren 146 Fahrgäste in den Gondeln. Der Bruch des Hauptgetriebes zieht einen sofortigen Stillstand nach sich.

Als erstes erfolgten sofort Lautsprecherdurchsagen zur Information der Fahrgäste. Dabei wurde Ihnen vermittelt, Ruhe zu bewahren und auf die Rettung durch die Einsatzkräfte zu warten. Parallel dazu erging eine Meldung an die Landeswarnzentrale. Diese wiederum verständigte gemäß des Alarmplanes die notwendigen Rettungsorganisationen vom bevorstehenden Einsatz. Als eine der ersten Einsatzorganisationen vor Ort war die örtliche Feuerwehr St. Radegund. Gemeinsam mit der Betriebsleitung der Seilbahn waren die ersten Schritte die Einrichtung der Einsatzleitung in der Talstation, sowie die Errichtung einer Sammelstelle für die befreiten Fahrgäste und Pressestelle im Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr St. Radegund.

Nach und nach trafen die alarmierten Einsatzorganisationen am Ort des Geschehens ein und meldeten sich bei der Einsatzzentrale in der Talstation. Eine genaue Einteilung der Rettungstrupps stand vor Beginn des gemeinsamen Einsatzes am Programm. Danach begann die Befreiung der Fahrgäste. Eine Gondel nach der anderen wurde systematisch von den Einsatzkräften geöffnet, die Fahrgäste befreit und mittels eines organisierten Transportes ins Feuerwehr Haus St. Radegund gebracht. Die vorherrschende Wetterlage ließ einen geplanten Einsatz des Rettungshubschraubers nicht zu. Um 12:50 Uhr meldete der Einsatzleiter, dass alle Fahrgäste befreit sind.

Seilbahnübung

Erwähnenswert ist die hervorragende Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen am Einsatzort. Nur durch deren konstruktive und qualitätsvolle Vorgehensweise ist auch im Ernstfall die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet.

An der Übung beteiligt waren rund 290 Personen nämlich:
• der Bürgermeister von St. Radegund Alfred Mailander
• der Katastrophenreferent des Landes Steiermark Dr. Kurt Kalcher
• der Bezirksfeuerwehrkommandant von Graz Umgebung OBR Alois Rieger
• der stellvertretende Bezirksfeuerwehrkommandant von Graz Umgebung BR Gerhard Sampt
• der Vorstandsdirektor der Seilbahn Dir. Anthony Scholz
• 14 Bedienstete der Seilbahn AG,
• 3 Beamte der Polizei ,
• 75 Einsatzkräfte der Bergrettung,
• 14 Helfer des Roten Kreuzes der Bezirkstelle Graz Umgebung,
• 5 Beamte der Alpinpolizei,
• 5 Mann der Amateurfunker,
• 147 Freiwillige als Fahrgäste, davon 130 Feuerwehrkameraden (und Feuerwehrjugend) des Bezirkes Graz Umgebung
• 27 Feuerwehrkameraden des Abschnittes II von Graz Umgebung

Seilbahnübung

Ergänzungen der Feuerwehr St. Radegund

Die Feuerwehr St. Radegund stellte nicht nur die Räumlichkeiten im Feuerwehrhaus zur Verfügung, sondern nahm auch mit einem Bergetrupp aktiv an der Rettung der eingeschlossenen Passagiere teil. Die Seiltechnikgruppe, bestehend aus Robert Sauseng, Bernhard Rinner, Walter Gangl und Markus Sauseng, bekam noch dazu den steilsten Einsatzbereich, bergwärts der Mautstraße, zugewiesen. In diesem Spannfeld (Bereich zwischen zwei Stützen) befanden sich in berg- und talseitiger Fahrtrichtung 6 besetzte Gondeln. Die Arbeit an den Gondeln gestaltete sich aufgrund des herrschenden Nieselregens diesmal besonders schwierig.

Seilbahnübung

Ebenso wurde durch die Feuerwehr St. Radegund die Transportlogistik der Übung bewerkstelligt. Mit 11 teilweise voll geländegängigen Transportfahrzeugen der umliegenden Feuerwehren und dem Fahrzeug der Bergrettung Graz galt es zuerst die Bergetrupps an ihren Einsatzort und danach die geborgenen Passagiere zum Sammelplatz zu bringen.

Nach erfolgreicher Beendigung der Übung bedankten sich noch alle beteiligten Einsatzorganisationen bei Betriebsleiter Josef Mairold, der mit Jahresende seinen wohlverdienten Ruhestand antritt.

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