Orkanartige Sturmböen in St. Radegund

2008-01-27 22:46 von Wolfgang Rinner

Sturm "Paula" hielt St.Radegund in Atem

Am Sonntag den 27. Jänner 2008 waren bereits in den frühen Morgenstunden heftige Sturmböen über St. Radegund spürbar. Um 06.58 Uhr ertönte erstmals die Sirene und die Feuerwehrmänner rückten zum Einsatz „Baum über Straße; südliche Ortseinfahrt“ aus. Noch während der Aufarbeitung kamen die nächsten Funksprüche der Bezirksalarmzentrale FLORIAN – Graz Umgebung zu umgestürzten Bäumen entlang der Schöckl-Mautstraße und der Landesstraße Richtung Plenzengreith. Diese Einsatzadressen wurden von allen 3 Einsatzfahrzeugen angefahren, aufgrund der zwischenzeitlich orkanartigen Sturmböen mussten die Tätigkeiten in diesen exponierten Bereichen aber abgebrochen werden. Danach überschlugen sich die Alarmmeldungen - der Sturm war inzwischen so heftig, dass große Waldflächen am westseitigen Schöcklabhang über den Schwarzwald, bis hin zum Novystein umgedrückt wurden. Die Straßen in die meisten Radegunder Ortsteile waren unpassierbar, Häuser abgedeckt und die Stromversorgung im gesamten Gemeindegebiet ausgefallen.
Orkan Paula Diepoltsberg 1
Orkan Paula Ortszentrum
Im Rundfunk wurden seitens der steirischen Katastrophenschutzabteilung dringende Warnungen vor dem Aufenthalt im Freien ausgerufen. Einige Feuerwehrmänner waren zwischenzeitlich bereits mit privaten Traktoren und Kettensägen zum Einsatz gekommen. Die Einsatzleitung entschied sich, da für die Nachmittags- und Abendstunden nochmals ein Anstieg der Windgeschwindigkeiten angekündigt war, weitere Einsatzkräfte aus den südlichen Teilen des Bezirkes anzufordern. Ab 13.30 Uhr waren somit 12 Feuerwehren mit 116 Feuerwehrmännern und schwerem Gerät (2 Feuerwehrkräne) im Einsatz. Fieberhaft wurde an der Freihaltung der Hauptverkehrswege gearbeitet und gefährliche Straßenabschnitte gesperrt. Abgedeckte Häuser wurden soweit als möglich gesichert und Bäume die auf Häuser gestürzt waren entfernt.
Orkan Paula Diepoltsberg 2
Orkan Paula Ortszentrum 1

Die Privatklinik St. Radegund in Diepoltsberg benötigte am Nachmittag bereits dringend eine Notstromversorgung durch zwei Feuerwehrgeneratoren, da die Patientenversorgung nicht mehr gewährleistet war. Bis in die Abendstunden konnten die wichtigsten Einsatzadressen abgearbeitet werden und die Einsatztätigkeit verlagerte sich auf die Bereitstellung von Notstromaggregaten für die Melkanlagen der Landwirte, wobei auch hier noch die Unterstützung durch 4 auswärtige Feuerwehrfahrzeuge in Anspruch genommen wurde. Einsatzende am Sonntag war für die Feuerwehrmänner um 21.30 Uhr bei völliger Dunkelheit, da das Ortsgebiet noch immer keine Stromversorgung hatte.

Auch die nächsten Tage waren geprägt von den Folgen des Sturmes „Paula“. Unsere Feuerwehrmänner waren von Früh bis Spät mit Aufräumarbeiten zur Freimachung der Straßen und Herstellung der Stromversorgung, sowie beim provisorischen Abdichten beschädigter Dachstühle beschäftigt. Die Notstromversorgung verschiedenster Objekte konnte mit 9 Aggregaten (3 eigene der Feuerwehr St. Radegund, 4 von anderen Feuerwehren und 2 von Privaten bereitgestellten Aggregaten), die den Betroffenen stundenweise zur Verfügung gestellt wurden, aufrechterhalten werden. Ein besonderer Dank der Feuerwehr ergeht an die Gasthäuser Budapest, Lamprecht, Schöcklbartl und Trudes Cafe, die die Verpflegung der eingesetzten Mannschaft während dieser Tage durchgeführt haben.

Für die FF St. Radegund

Wolfgang Rinner, Heribert Lamprecht

Einsatzstatistik der FF St. Radegund:

  So 27.01.
Mo 28.01.
Di 29.01.
Summe
Einsatzadressen 70 32 5
107
Anzahl Mann FF Radegund
38 25
17
80
Anzahl Mann andere Feuerwehren
78 9
0
87
         
Anzahl Stunden FF Radeungd
524,0
275,0
100,5
899,5
Anzahl Stunden andere Feuerwehren
468,0
54,0
0,0
522,0
Gesamtstunden 992,0 329,0
100,5
1421,5

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